Die Tiefen des Gehirns erforschen
3Brain erforscht neuartigen Chip

Die Medizintechnikfirma 3Brain hat gemeinsam mit CSEM einen neuartigen Chip entwickelt, mit dem sich Prozesse im Gehirn besser abbilden und dreidimensional messen lassen. Dies kann die Erforschung von Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson verbessern.

Dreidimensionale in-vitro-Modellierungssysteme haben sich bei der Entschlüsselung der Geheimnisse des Gehirns bewährt. Da die räumliche Verteilung der Zellen im Gewebe die Genexpression, die Signaltransduktion und verschiedene biologische Funktionen beeinflusst, liefert der 3D-Ansatz wesentliche bessere Einblicke als sein 2D-Vorgänger. Doch auch die 3D-Modellierungssysteme stossen bei der Messung der Aktivität von Neuronen an ihre Grenzen. Der Grund: Standard-Messtechniken für Zellkulturmodelle können nur Ereignisse auf der Oberfläche der biologischen Proben erfassen. Die neuronale Verarbeitung über drei Dimensionen fehlt.

3Brain, das weltweit erste Unternehmen, das hochauflösende Multielektrodenarrays (MEAs) herstellt, hat jetzt eine Lösung entwickelt, die diese komplexe technologische Herausforderung meistert. «Mit unserer neuen Technologie wollten wir in das Gewebe eindringen, so dass sich mit diesen Messungen viel besser voraussagen lässt, was bei den klinischen Studien tatsächlich passieren wird», sagt Mauro Gandolfo, CEO von 3Brain.

3Brain, ein Spin-off des Schweizer Forschungs- und Entwicklungszentrum CSEM, hat gemeinsam mit CSEM im Zuge eines Innosuisse-Projekts einen neuartigen MEA-Chip entwickelt. Der Khíron-Chip ist speziell für die Messung von 3D-Strukturen über alle Gewebeschichten bei in-vitro-Modellen konzipiert. «Mit dem Khíron-Chip können Neurowissenschaftler jetzt die gewünschten Informationen aus den 3D-in-Vitro-Modellen gewinnen», sagt Gandolfo. «Ich denke, dies wird einen grossen Einfluss auf die Modellierung von Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson sowie auf die Erforschung von Epilepsie und Autismus haben.»
(17.11.2018)

Medienmitteilung (in Englisch)


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